Von sollen, dürfen und wollen müssen

Von Sollen, Dürfen und Müssen wollen - Die Ichschmiede

Inhaltsübersicht

Wie geht es Dir?

Ich meine jetzt, in diesem Moment?

Ich wäre begeistert, wenn Du jetzt gerade irgendwo, ganz in Ruhe, diesen Beitrag lesen würdest.

Gemütlich auf der Couch vielleicht? Mit einer Tasse Kaffee oder Tee, einer warmen Schokolade… oder auch bei einem Glas Wein oder ’nem kühlen blonden…?

Ganz egal…

Hauptsache gemütlich…

Warum?

Weil ich glaube, dass wir uns viel zu selten Zeit für uns selbst nehmen. Damit meine ich tatsächlich Zeit für uns. Genau genom­men, dass Du Dir für Dich Zeit nimmst.

Die meisten glauben, damit sei Sport gemeint oder mit Freunden um die Häuser ziehen; am Samstag das Auto waschen oder mit dem Hund spazieren gehen.

Nein.

Zeit – nur für Dich…

Sich Zeit nehmen… Ich kann es gar nicht oft genug sagen: Sich Zeit für sich selbst nehmen.

 

Du bist jetzt wichtig

Das hat nichts mit anderen zu tun!

Kein Sport, keine Freunde, kein Hund, kein Auto, kein Fernseher, keine Musik, kein Tablett und kein Smartphone…

Auf sich selbst achten… Eine ganz bewusste Selbstachtung haben. Die nächsten Minuten gehören Dir.

Und ich frage Dich noch einmal: wie geht es Dir? Unabhängig vom allgegenwärtigen Wahnsinn?

Ich wünsche Dir, dass es Dir gut geht, dass Du Dich wohl fühlst und Du den Augenblick genießen kannst.

 

Wie sieht es sonst bei Dir aus?

Musst Du viel in deinem Leben tun? Schule? Arbeit? Große Verantwortung? Entscheidungen treffen? Berichte schreiben, Auswertungen analysieren, Einsatzpläne erstellen, Reklamationsanfragen bearbeiten, und nebenbei noch deinen eigentlichen Job machen?

In diesem Beitrag geht es also um das „müssen“. Das ich damit nicht das natürliche menschliche Bedürfnis meine, ist wohl klar, oder?

Das ist schon wichtig, denn die folgende Frage kann durchaus missverstanden werden. Sie lautet:

 

Wie oft musst Du so am Tag?

Was soll die Frage, fragst Du Dich jetzt vielleicht? Unabhängig davon, wann Du diesen Artikel liest, ob morgens, mittags oder abends, kannst Du die folgende Aufgabe, die ich Dir geben möchte, durchführen.

Liest Du ihn morgens, dann nimm den aktuellen Tag, also Heute…

Bist Du bereits in Deinem Tag unterwegs, dann nimm einfach den morgigen Tag dafür…

 

Geh‘ in Gedanken deinen Tag durch.

Also, was Du so machen wirst und wenn Du das jetzt machst, dann zähle keine Liste auf! Eben nicht:

  • Arbeit
  • Wäsche abholen
  • Kind abholen
  • einkaufen
  • essen machen usw.

Nein!

Formuliere Deine Liste in Sätzen. Nimm Dir dafür ruhig ein wenig Zeit und mache
es ganz bewusst. Da wir nicht direkt miteinander reden können, werde ich Dir einen fiktiven Tag erzählen, der sich in etwa so anhören könnte:

»Mein Tag fängt schon meeegaa früh an. Ich muss um halb fünf  aufstehen, weil ich allein schon ‘ne halbe Stunde brauche, um überhaupt in die Gänge zu kommen…

Dann das übliche: duschen, Zähne putzen, anziehen. Ätzend! Jeden  verdammten kack Tag muss ich mir aufs Neue überlegen, was ich anziehen soll.

Kaffee… ohne Kaffee geht gar nichts! Dann, um sechs muss ich los, damit ich den Bus um 15 bekomme. Wenn ich den verpasse, darf ich wieder 20 Minuten warten oder ich muss zur Bahn laufen!

Ich brauch gut 1 ½ Stunden zur Arbeit und muss 3 Mal umsteigen. Das nervt!

Und heute?

Heute ist so ein Tag den man nicht gebrauchen kann. Haute muss ich unbedingt mit dem Bericht für meinen Chef fertig werden, damit der den beim Meeting vorlegen kann, und ich habe noch nicht mal alle Daten dafür zusammen.

Ich muss Claudia anrufen und ihr Feuer geben, sonst muss ich den ganzen Mist selbst recherchieren.

Geht gar nicht!

Dazu kommt noch, dass ich damit bis Mittag fertig sein muss, weil ich heute auch noch zum Zahnarzt muss. Auf den Termin warte ich schon ewig und drei Tage. Tja, die Last der Kassenpatienten; und nur weil er ‘nen Abdruck für meine Beißschiene machen will. Naja, ist halt so.

Nach dem Arzt muss ich noch kurz für meine Mutter einkaufen gehen und dann zu ihr. Danach zum Hort und meine Tochter abholen. Alles mit dem Bus – man geht mir das auf den Sack! Wird Zeit dass mein Auto fertig wird und die den Fehler finden, dann ist das alles wieder ein bisschen erträglicher aber so ist das eben. Da muss ich durch.

Wenn nur die Busverbindung nicht so ungünstig wäre.

Ach Mensch, da fällt mir ein: ich muss Kalle noch wegen Samstag anrufen. Darf ich auf keinen Fall vergessen!

Wenn wir zu Hause sind, mach’ ich essen, dann muss ich noch die Hausaufgaben kontrollieren, dann die kleine ins Bett bringen und dann habe ich endlich mal Zeit für mich und kann mich vor die Glotze knallen. Yippihh ya yeahhh.

Was für ein geiler Tag?!«

 

Das wesentliche

So oder so ähnlich könnte das auch bei Dir ablaufen, oder? Okay, vielleicht gehst Du noch zu Schule und Du musst noch zum Sport oder zu einer AG oder sonst was?

Das wesentliche ist aber die Beantwortung der vorher ge­stellten Frage: Wie oft musst du so am Tag?

Und, hast Du mitgezählt? 13 Mal musste mein fiktives ich.

Du musst früh aufstehen, Du musst zu Arbeit, Du musst noch einen wichtigen Bericht fertig machen, dann musst Du zum Arzt, anschließend für Deine Mutter einkaufen, u.s.w.

 

Und sonst?

Musst Du tatsächlich so früh aufstehen? Oder ist das eher Bequemlichkeit oder gar
Routine und es gehört zu Dir? Wer zwingt Dich dazu, so früh auf­zustehen? Und dann noch: Du musst für Deine Mutter einkaufen gehen? Du musst wegen der Beißschiene zum Arzt?

Und richtig geil:

Du musst Deinen Kumpel anrufen???

Wer bitte steht mit der Knarre neben Dir und bedroht Dein Leben???

In meinem Beispiel musste ich 13 Mal, und nein, spiel das nicht herunter; sei ehrlich zu Dir und zähle in Deiner Aufzählung das Wort muss und dann schreibe die Zahl auf!

 

Ist doch nur ein Spaß…

Und nun rechne mit mir und staune. Ich nehme meine 13 und Deine Summe X
und mache daraus eine 9. Das ist ein guter Schnitt denke ich.

Ich nehme also unsere 9 und multipliziere sie für die Wochen­tage mit 5. Das ergibt 45.

Für das Wochenende nehme ich pro Tag 4. Wocheneinkauf, Rasen mähen, Keller auf­räumen, Verwandte treffen. Stellvertretend für diese Dinge.

Kommen noch mal 8 dazu.

Das macht 212 im Monat!

Und diese 212 mal 11 Monate – den 12ten schenke ich uns, weil Urlaub und so. Da müssen wir nichts. Habe ich jetzt einfach so entschieden, okay?

Dann kommen wir auf…

 

2.332! Wahnsinn!!!

Ist Dir bewusst, dass Du – aufs Jahr hochgerechnet – die Worte »muss ich« ganze 2.332 mal denkst oder sagst?

2.332 Mal!!!

Ich habe vorhin das Wort Selbstachtung benutzt. Erinnerst Du Dich? In diesem Wort stecken zwei andere Wörter. Selbst und Achtung, von achten, also auf sich selbst achten! Und in diesem Zusammenhang bringe ich gleich noch ein weiteres Wort mit ins Spiel, das uns immer und immer wieder begegnen wird.

Es lautet: Selbstprogrammierung…

Selbstachtung und Selbstprogrammierung. Zwei Worte, die – wie ich glaube – zum Groß­teil falsch verstanden und bewertet werden. Dabei ist das sehr wichtig, sie richtig zu verstehen!

Selbstachtung hat nur im Entferntesten mit Stolz, Ehre und Respekt zu tun. Diese Worte sind nur Kreationen, Etiketten, Stempel… Selbstachtung sagt deutlich etwas anderes aus und bringt uns auch in die Nähe des gesunden Egoismus. Du erinnerst dich vielleicht?

Wenn Du nicht auf Dich selbst achtest, also auf Deine Unversehrtheit, dann läufst Du Gefahr Dir selbst zu schaden! Du verausgabst Dich, für andere, Du brennst  förmlich aus und hast nichts davon!

 

Der klassische Burnout…

Den klassischen Burnout gibt es schon seit über 2.ooo Jahren! Wer glaubt, dass das neumodisches Zeug ist, der darf gern einmal darüber nachdenken.

Jetzt endlich ist er in der Gesellschaft angekommen und wird immer noch belächelt und in der Twilight Zone behandelt.

Also habe mehr Selbstachtung, denn die will Dich beschützen!

Aber was hat das jetzt mit dem Müssen zu tun?

Was soll das ganze mit der Selbstachtung und der Selbstprogrammierung – die Du wahrscheinlich eher unter dem Begriff NLP kennst und das ist bei weitem nicht einmal alles.

Unsere Sprache ist nicht nur ein Weg der Verständigung. Wir nutzen unsere Sprache nicht ausschließlich zum Informations­austausch. Das die Sprache mächtig ist, wissen wir und wir haben im Laufe der Vergangenheit immer wieder erfahren müssen, wie mächtig sie sein kann, wenn jemand damit umzugehen weiß: Kriege, Verfolgungen, Diskrimi­nierungen…

Das sind leider typische und negative Bei­spiele. Es gibt aber auch andere, positive Beispiele: die Rede von Martin Luther King z.B. oder die berühmte Rede von John F. Kenedy in Berlin.

Sprache ist nicht nur ein Träger von Informationen, sondern auch ein Instrument, mit dem man andere ge­zielt berühren kann.

Das gilt auch für Dich!

 

Viele Möglichkeiten

Nun kann man mit der Sprache wirklich viel anstellen. Es gibt Menschen, die anderen Menschen das »muss« regelrecht verbieten wollen. Kennst Du solche Leute die bei jedem »muss« sofort reagieren und Dinge sagen wie: »Müssen tust Du gar nichts! Du darfst…!«

Scheiße nein! Es gibt tatsächlich auch Dinge, die Du musst…

Es geht nicht darum das Wort gänzlich aus Deinem Wortschatz zu eliminieren. Statt dessen geht es darum, die Wörter, die wir gebrauchen bewusst zu nutzen.

Nicht jedes »muss« oder »ähh« oder »und« ist schädlich; wobei schädlich auch wieder definiert werden darf, soll, kann…

Merkste was? Genau davon rede ich. Im Normalfall hätte ich gesagt: »Wobei schädlich auch wieder definiert werden muss«.

Wäre es schlimm gewesen? Nein! Schon gar nicht, weil es mich gar nicht betrifft und genau da liegt der Hund begraben. – Warum sagt man das eigentlich? Schreibe es mir gern mal in die Kommentare!

Es gibt Wörter, die man inflationär benutzt. Wenn diese Wörter eine Person, also auch Dich selbst, betreffen, haben sie eine andere Wirkung als eben in meinem Definitionsbeispiel.

Wenn Du Dir über 2.300 Mal sagst, dass Du etwas musst, dann hat das Auswirkungen auf Dich. Nicht von jetzt auf gleich aber es wirkt sich aus. Auf Dein Sprachbild, Deine Haltung, Deine Wahrnehmung und all das greift gemeiner Weise ineinander. Das gesamte Konstrukt kann ich hier und jetzt gar nicht erläutern und will ich auch gar nicht. Jetzt geht es erst mal nur um das »muss«.

 

Das »MUSS«

Jedes Mal, wenn Du davon erzählst was Du alles noch zu tun hast und dabei dieses kleine Wort benutzt, passiert etwas in Dir.

Es löst Stress aus. Langsam und unmerklich, denn Stress ist nicht immer zu spüren. Manches Mal spürst Du ihn aber. Meist dann, wenn Dir während Deiner Aufzählung bewusst wird, wie viel Du noch in immer weniger Zeit zu erledigen hast. Dann steigt der Puls und der Blutdruck, Du wirst hektisch und gereizt…

Nüchtern betrachtet sieht man in diesem Moment sehr gut, wie die Sprache wirkt. Jedes Wort wirkt! Sei dir dessen immer bewusst. Ob bei einem anderen oder bei Dir…

 

Jedes Wort wirkt!

Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass unser Hirn Informationen besser aufnimmt, wenn sie den Weg über das Ohr genommen haben.

Wenn Du also nur liest (still für Dich in Deinem Kopf), dann braucht Dein Hirn länger, das gelesene zu verarbeiten und zu speichern, als wenn Du Dir selbst laut vorliest.

Deine Ohren hören Deine Stimme und Dein Hirn verarbeitet das gehört schneller und besser. Nicht umsonst lassen wir unsere Kinder laut vorlesen, damit sie lernen, wie sich die Wörter anhören und wie sie ausgesprochen werden. Die Augen liefern das Bild der Schreibweise dazu.

 

Tschakka!

Du kennst das Prinzip vielleicht auch von manchen Motivationstrainern?  Das berühmte »Tschakka, Du kannst das!«

Es geht meist um das gleiche Ergebnis. Wenn Du etwas erreichen willst, dann ist es notwendig, es immer und immer wieder zu tun.

Egal ob Du 500 Situps am Stück schaffen möchtest oder ob Du Dich selbstbewusster fühlen willst. Dein Ziel erreichst Du nur, wenn Du regelmäßig das gleiche tust.

In der ersten Woche jeden Tag 10 Situps und das immer nach dem Aufstehen.

In der zweiten Woche jeden Tag 20 Situps und so weiter…

Jeden Tag zur gleichen Zeit…

Das ist am Anfang schwer. Es wird leichter, weil es zur Routine wird und dann ist es Automatismus…!

Mit Deinem Selbstbewusstsein ist das im Grunde das gleiche. Schaffe Dir ein Mantra, das Du Dir jeden Morgen aufsagst.

Du kannst es auch immer sagen wenn es Dir weniger gut geht.

Je öfter Du das tust, um so mehr wird es für Dich Realität. Es wird Routine und irgendwann brauchst Du Dein morgend­liches Mantra nicht mehr, weil es in Deinem Denken tief verankert ist.

 

Das bedeutet für dich:

Jedes Mal, wenn Du Dir selbst vorsagst, was Du noch alles tun musst, speichert Dein Hirn das auch genau so in der Form ab.

Was glaubst Du passiert mit Dir, wenn Du Dich 2.332 mal sagen hörst, dass Du dies und dass Du das noch erledigen musst?

Glaubst Du tatsächlich, Du kommst so zur Ruhe? Meinst Du, dass Du Dich so entspannen kannst?

Ohne es zu wissen oder zu vermuten, programmierst Du Dich mit diesen Aussagen, Stück für Stück ein wenig mehr zu einem Menschen, der zu allem gezwungen ist. So wirst Du mehr und mehr zu einer gebeutelten, gehetzten, unzufriedenen Person, die nur eines möchte: endlich mal zur Ruhe kommen…

Aber wie, wenn Du doch noch so viele andere Dinge erledigen musst?

»Okay«, sagst Du jetzt vielleicht, »aber ich muss doch aufstehen und zur Arbeit oder zur Schule… Ich muss Geld verdienen, essen, mit meinen Freunden Zeit ver­bringen! Das ist nun mal so!«

 

Jain!

In unserer heutigen Zeit ist es nur schwer mög­lich, die Geschwindigkeit aus unserem Leben zu nehmen. Was uns nicht daran hindern kann, die Geschwindigkeit aus unserem Sprachgebrauch zu nehmen…!

Und Du kannst das auch gleich sofort bei Dir anwenden!

Nehmen wir ein kleines Beispiel, dass von Hektik und Zwang nur so trieft:

»Ich kann jetzt nicht!!! Ich muss jetzt erst mal den Bericht fertig schreiben und dann muss ich noch schnell rüber in die Produktion, um zu sehen ob das Problem mit der Maschine endlich behoben ist. Dann, und erst dann, kann ich mich um die Bestellung kümmern!«

Stress pur, oder? Und nun einmal ohne negative Selbstprogrammierung und mit mehr Gelassenheit:

»Ich schreibe jetzt zuerst den Bericht fertig. Dann gehe ich rüber in die Produktion und kläre ab, wie weit die Problemlösung bei der Maschine vor­angeschritten ist und danach kümmere ich mich um die Bestellung.«

Welche Aussage vermittelt weniger das Gefühl, dass alles von Hektik und Stress beherrscht wird?

Natürlich gibt es Dinge, die jeder von uns zu erledigen hat.

Es liegt einzig an Dir, welchen Druck und Zwang Du den Aufgaben zugestehst. Du musst nicht aufstehen, Du könntest auch liegen bleiben. Du musst nicht so früh aufstehen! Ändere Deine Gewohnheiten und gut ist…

Du musst nicht zur Arbeit! Entweder ist es dein Traumjob, dann gehst Du eh gerne hin oder Du findest ihn zum kotzen!? Dann liegt es an Dir Einen anderen Arbeitsplatz zu finden… Du musst dort nicht arbeiten.

 

Du musst ’nen Scheiß!

Im Grunde gibt es immer nur eine Frage zu diesen Dingen:

Wenn Du es tatsächlich »musst«, was wäre, wenn Du es nicht mehr tun würdest?

Welchen Preis hast Du dann zu zahlen UND bist Du bereit dazu, den Preis zu bezahlen?

Du willst nicht aufstehen? Früher oder später machst Du ins Bett!

Du willst nicht lernen? Früher oder später wird eine Prüfung kommen!

Du willst nicht zu Arbeit? Früher oder später wirst Du sie verlieren!

Oder:

Du suchst Dir einen neuen Job!

Auch hier ist der Preis zu betrachten. Mehraufwand, um den tollen neuen Job zu finden.

Was immer du tust: Höre auf, Dich in den Stress hinein zu programmieren. Dein Alltag ist schon hektisch genug!

Es hilft Dir also wenig, wenn Du Dir noch zusätzlich schlechte Laune produzierst.

Weniger Stress lässt Dir manche Dinge leichter oder zumindest erträglicher erscheinen.

Wenn Du Dir also ständig sagst, was Du tun musst, verlierst Du unweigerlich den Spaß an den Dingen, die Du eigentlich gern gemacht hast.

Du musst Deine Kinder nicht zum Sport fahren! Entweder machst Du es gern oder sie fahren selbst dorthin.

Und Dein Kumpel Kalle? Du musst ’nen Scheiß!

 

Fang‘ jetzt mit Deinem Entprogrammieren an!

Gehe mit den Wörtern bewusst um. Frage Dich, ob Du wirklich musst?! Wenn das nicht der Fall ist, dann sage es auch nicht so. Nicht mal einfach so lapidar.

Unsere Sprache ist einfach. Unser Gehirn noch viel einfacher. Es entscheidet, was es speichert aufgrund von der Intensität. Ob nun die heiße Herdplatte – da reicht ja oft eine einzige Erfahrung – oder das »ich muss«, hier macht es die Häufigkeit und der Kontext.

Natürlich müssen wir auch mal etwas. Wir müssen Steuern zahlen. Wenn wir es nicht machen, gibt es Strafen oder der Staat hat kein Geld für unseren Wohlstand. Es geht nicht darum ob es gerecht ist. Es geht aber auch nicht, dass wir ständig von »dürfen« reden.

Dieses »Dürfen-Gelaber« ist wirklich nervig! Ich darf Steuern bezahlen… Das ist Quatsch!

Darf ist die Möglichkeit einer Auswahl ohne Schaden zu nehmen.

Du musst dir keinen Bonbon aussuchen. Nimmst du einen ist es toll. Nimmst du keinen ist es auch okay. Du nimmst keinen Schaden dadurch. Du darfst dir auch 2 nehmen. Du hast die Auswahl.

 

Du darfst mehr auf Dich achten?

Mal ganz ehrlich…

Wenn es Dir dreckig geht, weil Du jahrelang 20 Stunden am Tag arbeitest, dann darfst Du auf Dich besser achten? Jeder Freund, ob Frau, Mann, Kumpel, Kind, Oma, Opa, Mama, Papa, wird dir sagen: Du MUSST auf Dich achten, sonst gehst Du vor die Hunde…

Hey, heute habe ich meinen Hundetag, wie es scheint… 😉

Was will ich Dir mit auf den Weg geben?
Mir ist klar, dass Du nicht meiner Meinung sein kannst und das ist auch
absolut in Ordnung…

Wenn es um Dinge geht, die Dich selbst betreffen, also Dinge, die Du zu Deinem Wohl machst DAMIT es Dir wieder besser geht, dann steht für mich das MUSS an genau der richtigen Stelle!

Du möchtest sportlicher werden, weil Du sonst noch dicker wirst? Dann musst Du Deinen trägen Arsch hoch bekommen.

Du möchtest Menschen kennen lernen und Leute treffen? Dann musst Du an Orte gehen, die Dir das ermöglichen anstatt auf der Couch sitzen zu bleiben und Chips zu futtern.

Du möchtest besser werden? Dann musst Du üben.

 

Muss oder darf?

Nimm dieses Sätze und füge ein darf ein. Wie fühlen sie sich dann an?

Klar, weicher, angenehmer… Aber geben sie Dir dann noch den nötigen Drive den Du benötigst?

Es gibt Sätze, da finde ich ein muss absolut in Ordnung. In den meisten allgemeinen Floskeln, sind sie eher nicht angebracht. Denn wenn Du immer und überall dieses Wort nutzt, dann verliert es für Dich die Notwendigkeit, die Wirkung, die es erreichen möchte. Und all meine letzten Beispiele haben eines gemeinsam:

 

Das Wollen.

Nur wenn Du etwas wirklich willst, hast Du eine realistische Chance die notwendige Unterstützung von Deinem Gehirn zu bekommen. Der Wille, der bedingungslose Wille ist der Motor für jede Veränderung von Dir.

Du darfst gern wollen aber wenn Du wirklich etwas verändern möchtest, dann musst Du wollen! Wenn Du Dich also freiwillig zu etwas entschließt, dann ist es wichtig,
sich darüber im klaren zu sein, dass Du einen Prozess startest. Ein Prozess hat dann Erfolg, wenn er stetig vorangebracht wird. Dazu gehört Entschlossenheit und der Willen es zu tun. Natürlich ist das nur meine Meinung und Du musst auch hier nichts.

Ich fasse also kurz und knapp zusammen:

Entschleunige deine Gedankenwelt und streiche so oft wie möglich, dieses kleine ätzende Wort und all seine Verwandten.

Du musst ‘nen Scheiß, darfst ‘ne Menge und solltest wollen müssen…

Ich freue mich über eine positive Bewertung und wenn Du mir Anregungen schicken möchtest, dann kannst Du das gern über die email-Adresse:

podcast@dieichschmiede.de

tun.

Vielen Dank, dass Du wieder Deine Zeit mit mir geteilt hast. Ich wünsche Dir eine angenehme Zeit bis zum nächsten Mal.

Bis dahin, sprich Klartext,

Dein Markus Seifert.

Gratulation!

Das war's schon,
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